Industrielle Imkerei - was wird benötigt? Waren für die Imkerei. Imkerkurse

2024 Autor: Howard Calhoun | [email protected]. Zuletzt bearbeitet: 2023-12-17 10:23

Die Schaffung einer Rahmenbeute im Jahr 1814 durch den russischen Imker P. I. Prokopovich ermöglichte es, rationelle Methoden der Bienenh altung in der Praxis anzuwenden. Die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts folgenden Erfindungen des künstlichen Fundaments (I. Mehring, Deutschland) und der Honigschleuder (F. Hrushka, Tschechische Republik) ebneten den Weg für die industrielle Imkerei.

Eine kurze Geschichte

In den nächsten hundert Jahren ersetzte die Rahmenbienenbeute die Bretter, Decks und Mulden vollständig. Der herausragende Chemiker A. M. Butlerov, die begeisterten Imker I. E. Shavrov und S. K. Krasnoperov haben sich für die Förderung fortschrittlicher Methoden und Techniken eingesetzt.

In Russland ist die industrielle Imkerei dank der Bemühungen des talentierten Organisators, Journalisten und Lehrers Abram Evlampievich Titov, des Gründers und langjährigen Herausgebers der Zeitschrift Beekeeping Business, zu einem unabhängigen Zweig der Landwirtschaft geworden. Inspiriert von der Arbeit und dem Beispiel des führenden amerikanischen Imkers Amos Root gründete Titov 1911 im Dorf Borshchagovka in der Provinz Kiew die ersteEmpire Imkerei-Baumschule. Vor der Oktoberrevolution gab es im Land etwa 200 Imkervereine, 15 Fachzeitschriften wurden herausgegeben.

In der jungen Sowjetrepublik setzte Abram Evlampievich seine Forschungs- und Produktionstätigkeit als Leiter der Izmailovsky-Versuchsimkerei fort. Nach seinem Projekt wurde 1929 die erste staatliche Imkerei im Fernen Osten gegründet. In den folgenden Jahren nahmen ähnliche Unternehmen ihre Arbeit in Zentralasien, Kabardino-Balkarien und im Kuban auf.

Aktueller Status

Der Zusammenbruch der Sowjetunion hatte nicht die besten Auswirkungen auf die Branche. Ein riesiger Teil der Staatsgüter und Industriebetriebe wurde liquidiert. Die industrielle Imkerei in Russland gewinnt kaum ihre verlorenen Positionen zurück, aber es ist immer noch unmöglich, von einem leistungsfähigen und vollwertigen Funktionieren zu sprechen.

Die Frage der Verbesserung des Rechtsschutzes und der Schaffung eines groß angelegten Systems der Verw altungsregulierung ist dringend. Es fehlt an hochqualifiziertem Personal für die Imkerei, an effektiven und ehrgeizigen Managern, die der Branche neues Leben einhauchen können.

Die materielle und technische Basis muss radikal aktualisiert werden. Die Arbeit im Bienenhaus sollte so weit wie möglich mechanisiert und automatisiert werden, was sich sicherlich positiv auf die Steigerung des Produktionsvolumens und die Wettbewerbsfähigkeit russischer Imkereiprodukte auf dem Weltmarkt auswirken wird. Das Land hat das Potenzial und die Ressourcen, um die Giganten der Branche voranzutreiben: USA, Australien, Kanada.

GrößeSpielt es eine Rolle?

Unterscheidet sich die industrielle Imkerei von der Amateur-Imkerei im Umfang? Wie bei jeder Produktion besteht das Hauptziel darin, die Produktion von Waren der erforderlichen Qualität (Honig und verwandte Produkte) mit minimalen Material- und Zeitkosten zu maximieren. Die wichtigsten Faktoren zur Verbesserung von Rentabilität und Wachstumsraten sind Spezialisierung und Konzentration.

Die Konzentration der Imkerei impliziert die Ausweitung der landwirtschaftlichen Betriebe auf optimale Größen. Ein rentabler Betrieb muss mindestens 500 Bienenvölker umfassen.

Spezialisierung wird durch die Klimazone bestimmt:

• Südliche Regionen des Landes - Zuchtrichtung (Lieferung von Sammelbienen, Bienenköniginnen).
• Fernost, Uralbezirk - Honig (Honig, Wachs).
• Far North - Bestäubung (Bestäubung von Feldfrüchten in Gewächshauskomplexen), etc.

Darüber hinaus unterliegen alle Glieder der technologischen Kette (Geräte und Inventar, Strukturen, Methoden und Techniken) einer strengen Standardisierung und Vereinheitlichung. Der Erfolg des Unternehmens hängt in vielerlei Hinsicht von der richtigen Wahl der Bienenrasse und produktiver Selektionsarbeit ab. Das Verhältnis "Mensch - Biene" ist völlig rationalisiert, es gibt keinen Platz für "Texte" - nur betriebswirtschaftliches Kalkül.

Zonen entwickelter Imkerei

Die Rentabilität und erfolgreiche Entwicklung des Betriebs hängt von der Untersuchung und Bestimmung des potenziellen Volumens der honigh altigen Ressourcen des Gebiets, seiner Verfügbarkeit und der richtigen Wahl der Richtung der Spezialisierung der Wirtschaft ab.

In den Wäldern von Tataria, Baschkortostan und PrimorskyDie Ränder der Haupthonigpflanze sind verschiedene Lindenarten. In den günstigsten Jahren kann die Honigsammlung bis zu 20 kg pro Familie erreichen.

In Mischwäldern und Wiesenstauden des europäischen Teils Russlands kann ein Bienenstock bis zu 3 kg Honig pro Tag produzieren, in den südlichen Regionen auf Buchweizen, ätherische Ölpflanzen - bis zu 6 kg. Die Futterbasis des Gebiets sollte nicht nur das Sammeln von Honig, sondern auch Perioden intensiver Entwicklung und Stärkung der Familien ermöglichen.

Nur Honigressourcen erlauben keinen Anbau von Imkerei im industriellen Maßstab. Was muss an Ansätzen und Methoden geändert werden?

Technologien für die industrielle Imkerei

Der Einsatz fortschrittlicher Bienenzüchtungstechniken ist nur in großen Imkereien (aus 500 Familien) möglich, wo der Einsatz von Mechanisierung einen spürbaren Effekt bringt. In leistungsfähigeren Betrieben wird die gesamte Zusammensetzung des Bienenhauses in wirtschaftliche Einheiten (jeweils 500-600 Bienenstöcke) aufgeteilt und jeder wird ein qualifizierter Fachmann mit einem Assistenten zugewiesen, die erforderlichen Materialien und Werkzeuge werden zugeteilt (Imkeranzug, Raucher, Meißel, etc.). Nach der Überwinterung und einem Bienenreinigungsflug wird die Primärverarbeitung an der Basis durchgeführt und die Einheiten werden für Frühlingsgelder transportiert (nicht mehr als 100 Bienenstöcke pro Punkt). Nur das Reparaturteam (2-3 Personen) verbleibt auf dem zentralen Anwesen und hält den Bestand und die Ausrüstung für die Imkerei in gutem Zustand.

Für die gesamte Imkerei gilt ein einheitliches Gruppenpflegesystem mit einer reduzierten Anzahl von Kontrollen während der gesamten Saison. Spezialisten des Forschungsinstituts für Bienenzucht durchführendas folgende Minimum an Arbeit (gleichzeitig wird die Stärke der Familien eingeebnet, um Einheitlichkeit zu geben):

• Frühjahrskontrolle und Bienenfütterung,
• Schichtbildung,
• Installation von Stores oder zusätzlichen Cases,
• Auswahl von kommerziellem Honig, Reduzierung von Nestern,
• Vorbereitung zum Überwintern.

Zur Bestimmung des Kontrollzeitpunktes werden nur 10-20 Bienenvölker des Bienenstandes berücksichtigt, die Angaben der Kontrollbeute werden berücksichtigt. Bei der Auswahl der Hauptbienenrasse bevorzugen sie weniger streitsüchtige und hochproduktive Bienen, die am besten an die örtlichen Bedingungen angepasst sind.

Während der Saison werden mindestens 3-4 Transporte von Imkereien zu blühenden Honiglanden organisiert, um die Rentabilität zu steigern.

Material und technische Basis

Wählen Sie für das zentrale Anwesen ein Gebiet mit entwickelter Infrastruktur und guten Zufahrtsstraßen. Nebengebäude (Hauptproduktionsgelände, Zellenlager, Winterhütte) sollten unter Berücksichtigung der Bedienfreundlichkeit angeordnet und mit Autorampen und Hebemechanismen ausgestattet sein. Die Kapazität der Autotraktorflotte sollte den Anforderungen des Unternehmens im innerbetrieblichen Transport entsprechen.

Bei der Ausstattung des Bienenhauses wird besonderes Augenmerk auf die Auswahl der Bienenstöcke gelegt. Sie müssen Standardgrößen und austauschbare Elemente (Kisten, Zeitschriften, Rahmen für Bienenstöcke) haben. Es wird ein starkes und leichtes Design benötigt, das wiederholten Handhabungsmanipulationen während der Bewegung und beim Roaming standhält.

Inventar für Imkerei, Geräte fürmechanisierte Honiggewinnung, Wachsverarbeitungsanlagen (Pressen, Zentrifugen, Dampferzeuger).

Die Organisation einer eigenen Schreinerei mit guten Maschinen und Spezialisten wird die Investition schnell amortisieren.

Leider sind viele Imkereiprodukte, die heute auf dem Markt sind, ver altet. Häufig müssen Anlagenbauer bestehende Anlagen selbst umbauen und aufrüsten. Zum Beispiel wird eine industrielle Knetmaschine verwendet, um Honig-Zucker-Masse zuzubereiten, eine modifizierte Honigschleuder mit fünfzig Rahmen wird verwendet, um Sirup zu verteilen usw.

Arbeitsorganisation

In großen Imkereibetrieben hat sich die Verbundmethode durchgesetzt, bei der jedem Bienenstand mit 500 bis 1000 Familien ein Team von 2-6 Personen zugeteilt wird. Ein qualifizierter und erfahrener Spezialist wird als Bindeglied eingesetzt und trägt die finanzielle Verantwortung. Zwei Formen der Arbeitstätigkeit werden erfolgreich praktiziert:

• Arbeitszusammenarbeit. Bei der Durchführung von Großarbeiten (Transport eines Bienenhauses, Abpumpen von Honig) werden die Verbindungen für die zeitnahe und qualitativ hochwertige Ausführung der Bemühungen kombiniert.
• Arbeitsteilung. Jeder Arbeiter bringt die Leistung eines beliebigen technologischen Prozesses zum Automatismus (z. B. Wachsrahmen) - entwickelt eine enge Spezialisierung.



Um die Effizienz zu steigern, werden für jede Verbindung bestimmte Standards festgelegt, sie führen strenge Aufzeichnungen über Leistung und Verbrauchsmaterialienund Gelder. Es empfiehlt sich, die Kombination von Berufen und Aufgaben zu üben (Imker-Fahrer, Traktorfahrer; Imker-Zimmermann etc.).

Industrielle Imkerei ist ohne ständige Weiterbildung und Personalentwicklung undenkbar. Industriekurse sind die zugänglichste Form der Verbesserung. Sie werden im Winter von einem leitenden Zootechniker des Hofes unter Einbeziehung von Lehrern spezialisierter Bildungseinrichtungen abgeh alten.

Studentengruppen werden regelmäßig für Imkereikurse (Theorie und Praxis) an der Landwirtschaftlichen Akademie rekrutiert. Timiryazev, Akademie für Biotechnologie. Skryabin (Moskau), auf der Grundlage der Pädagogischen Universität Perm, Agrotechnische Hochschule Pskow.

Produkttypen und Marketingprobleme

Die Ergebnisse der Industrie zeigen, dass es neben industriellen Problemen auch viele wirtschaftliche Probleme gibt.

Mehr als 80 % der Gewinne des Hofes stammen aus dem Verkauf von marktfähigem Honig, dessen heilende Eigenschaften seit der Antike bekannt sind. Wachs ist als Rohstoff in der Hütten-, Farben- und Lackindustrie sowie in der Druckindustrie gefragt, aber der Löwenanteil des Produkts (über 70 %) kehrt in Form von künstlichen Grundierungen in die Industrie zurück.

Erhebliche Rentabilitätsreserven der Branche liegen in der Entwicklung von Technologien zur Herstellung, Lagerung und Verarbeitung von Propolis, Bienenpollen, Bienengift und Bienenpollen, Gelée Royale und Drohnenlarvenhomogenat, das in der Kosmetik und Pharmazie verwendet wird.

Zusätzlich bei den Betrieben der ZuchtleitungDie Bienen selbst sind auch eine Ware - bis zu 50 % der Gewinne der Farmen im Süden Russlands werden aus dem Verkauf von Bienenköniginnen und Paketen erzielt.

Wird uns das Ausland helfen?

Ausländische Erwerbsimkerei zeichnet sich durch hohe Produktivität und Intensivierung der Produktion aus. Rechtliche und logistische Bedingungen begünstigen den Einsatz und die Verbesserung von Standardtechnologien und -geräten und damit die Konformität aller erh altenen Produkte mit strengen internationalen Kriterien.

Die industrielle Imkerei in vielen Ländern erhält erhebliche Subventionen vom Staat, genießt umfassende Unterstützung. Beispielsweise führte die US-Regierung Zölle auf importierten Honig ein (bis zu 180 % für China, bis zu 60 % für Argentinien). Von US-Honigimporteuren bereitgestellte Mittel (bis zu 300 Millionen US-Dollar pro Jahr) werden zur Unterstützung einheimischer Produzenten verwendet.

Die Erfahrung kanadischer Kollegen wird für russische Industrielle nützlich sein. Die Produktivität des Bienenvolkes hierzulande ist mehr als doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt.

Großer Wert wird auf die Verbesserung und Erweiterung des Angebots an Betrieben gelegt, die Waren für die Imkerei herstellen. Auf dem Markt gibt es automatische Linien zum Drucken von Waben und zum Abpumpen von Honig, Zentrifugen und Tanks, Geräte zur Analyse der Honigqualität. Die Aufmerksamkeit auch für Kleinigkeiten gefällt: Der Imkeranzug „Sheriff“der dänischen Firma „Sventi“zeichnet sich durch ein hohes Maß an Schutz, Komfort und Langlebigkeit aus.

Entwicklungsperspektiven. Innovation in der Imkerei

Konkurrenz mit westlichen Kollegen kann durch die Entwicklungen von Mitarbeitern der Rjasaner Agraruniversität auf dem Gebiet der Mechanisierung und neuer Methoden zur Verarbeitung von Produkten der Imkereiindustrie hergestellt werden, darunter:

• Technologie und Ausrüstung zum Extrahieren und Trocknen von Bienenbrot,
• Propolis Reinigungs- und Presskomplex,
• Technologie zur Herstellung von teigartigem Topdressing in einer Wachsschale.

Die meisten Geräte sind bereits in Massenproduktion gegangen. Technologien werden von Imkereibetrieben aktiv gemeistert.

Gute Aussichten sind mit der Verwendung von künstlichen Kunststofffundamenten, innovativen Bienenstöcken (aus Styropor und bestimmten Schaumstoffarten), der Verwendung von Thermofolie zum Aufbau von Bienenvölkern verbunden.

Eine revolutionäre Erntetechnologie wurde von australischen Imkern eingeführt. Es basiert auf einem völlig neuen Design des Rahmens für die Bienenstöcke und der Bienenbehausung selbst. Beim Füllen von Waben mit Honig lohnt es sich, den Hahn zu öffnen, und das Produkt fließt von selbst in einen Behälter, der unter dem Bienenstock steht.

Viele Ideen und Techniken werden angeboten, manchmal fast absurd. Welche davon Wurzeln schlagen und der Imkerei und den Imkern zugute kommen, wird die Zeit zeigen.