Was ist Fiat-Währung? Fiatgeld: Beispiele

2024 Autor: Howard Calhoun | [email protected]. Zuletzt bearbeitet: 2023-12-17 10:23

Warenaustausch gab es schon in der Steinzeit, als die Arbeitsteilung entstand. Als sich die Zivilisation entwickelte, änderte sich das Geldsystem. Die Menschen prägten Münzen aus Gold, Silber und anderen Metallen. Doch diese Ressourcen sind begrenzt. Und Kriege und andere große Krisen werteten die Währung stark ab. Um Münzen aus Edelmetallen zu ersetzen, erschienen Banknoten. Solange ihre Freilassung mit staatlichen Mitteln gesichert war, gab es keine Probleme. Sie entstanden, als der Nennwert anfing, sich vom tatsächlichen zu unterscheiden. Solchem Geld wurde sogar ein eigener Name gegeben - Fiat-Währungen. Was ist das?

Vorgeschichte

Der Staat hat das Recht, die Freiheit der Bürger einzuschränken. Insbesondere die Verwendung einer bestimmten Währung für Abrechnungen. Der Staat hat die Befugnis, der Währungseinheit die Deckung mit Gold oder Silber zu entziehen. Eine solche Entscheidung birgt eine Vielzahl von Risiken. Aber wenn es akzeptiert wird, dann hört das Geld auf, Ware zu sein, und wird zu Fiat.

Der antike griechische Denker Plato war der erste, der die Idee der Verwendung einer solchen Währung vorschlug. Er war der Meinung, dass die Bürger Gold nicht als Zahlungsmittel aufbewahren sollten. Es ist besser, eine eigene Währung zu schaffen, deren Verwendung auf ein bestimmtes Staatsgebiet beschränkt ist.

Viele Länder haben versucht, die Idee des Fiat-Geldes umzusetzen. Der erste war der römische Kaiser Diokletian. Zu dieser Zeit stieg die Inflation im Land stark an und viele Fälscher tauchten auf. Der Kaiser ordnete an, dass nur der in Rom geprägte Solidus verwendet werden sollte. Außerdem wurden einheitliche Warenpreise festgelegt. Sie operierten im ganzen Reich. Die Ausführung des Befehls wurde von den Henkern überwacht. Sie exekutierten sofort jeden Kaufmann, der es wagte, das Gesetz zu brechen. Der Kaiser traf eine so schwere Entscheidung, weil er die Gefahr der Vernachlässigung der Währung verstand. Sie bekam nichts zur Verfügung gestellt. Daraus entstand das Konzept des „Geld auf Vertrauen“. Aber selbst solch drastische Maßnahmen konnten nichts an der Situation ändern. Das Gesetz wurde bald aufgehoben.

Zweiter Versuch

Nur in China hat diese Idee wirklich funktioniert. Während der Tang-Dynastie im 8. Jahrhundert wurde Fiat-Geld ausgegeben. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, um eine Inflation zu verhindern. Doch das Experiment schlug fehl – Kaufleute handelten lieber mit Gold. Im 10. Jahrhundert gab der Staat Münzen aus, die vollständig von der Regierung garantiert wurden.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verwendete fast jeder Staat gesicherte Währungen. Aber die hohen Kosten der Kriegsführung führten zur weit verbreiteten Entstehung von Fiat-Geld. Um die Situation zu normalisieren, wurde das Betton-Woods-Abkommen verabschiedet. Laut diesem Dokument entsprach ein Dollar 1/35 einer Feinunze. Alle anderen Währungen wurden an die US-Währung gekoppelt. Dieses System dauerte bis zum 13. Februar 1973. Der Dollarkurs betrug damals 1/42,2. Die Vereinbarung wurde gekündigt.

Fiatgeld - was ist das?

Im Lateinischen bedeutet das Wort "fiat" Dekret, Dekret. Wörtliche Übersetzung: "So sei es." Fiat-Geld ist die Währung, die die Regierung als einziges gesetzliches Zahlungsmittel positioniert. Ihr innerer Wert ist entweder sehr gering oder nicht vorhanden. Derzeit ist das meiste Papiergeld Fiat, einschließlich des US-Dollars. Sein Wert wird durch die Staatsgew alt garantiert. Die Fiat-Währung ist nicht an Gold gekoppelt. Sie bekommt überhaupt nichts.

Der Hauptunterschied zwischen Fiat-Geld und Warengeld ist der freie Umtausch des letzteren. Die Regierung kann nicht mehr gesicherte Währung drucken, als sie über Ressourcen verfügt. Das heißt, jede Expansion der Weltwirtschaft ist durch die Menge der Goldreserven der Menschheit begrenzt.

Funktionen

Fiat-Währung ist Fiat-Geld. Die Regierung erklärt per Sondererlass eine bestimmte Geldeinheit zum einzigen Zahlungsmittel. Die Differenz zwischen Nominal- und Realwert einer solchen Währung ist die Fiat-Währung. Am häufigsten werden die Weichen gegen die Bürger gestellt. Es gibt viele Geschichten über die Bezeichnung von Währungen. Aber es gibt keine Beispiele dafür, dass die Regierung einer freiwilligen Inflation zugestimmt hat, indem sie jeder Rechnung eine Null hinzugefügt hat.

In letzter Zeit weigern sich immer mehr Staaten, gesichertes Geld zu verwenden. Sie stellen auf Fiat um. Dies liegt daran, dass der Staat praktisch keine Begrenzung bei der Ausgabe von Währungen hat. Eine solche Lösung verbessertRisiko in der Regierung. Fiat-Währungen sind gegenüber Konjunkturschwankungen instabil.

Alternative

Eine Rückkehr zum Goldstandard kommt nicht in Frage. Eine solche Entscheidung birgt zwei Hauptgefahren:

1. Einige Ökonomen glauben, dass Gold auch als „künstliche Währung“bezeichnet werden kann. Sein Wert wird umgewandelt.

2. Früher oder später aber bildet der Anstieg des Goldpreises eine neue „Blase“. Und dann wird niemand in der Lage sein, die Zitate zu kontrollieren. Die Regierung steht hinter Fiatgeld. Hinter dem Gold wird niemand stehen.

Fiat-Währung hat viel Wert. Es wird auf der Grundlage von Regierungsverordnungen gebildet. Dies verursacht auch die Hauptschwierigkeit - das niedrige Managementniveau. Bei Fehlern auf staatlicher Ebene wird die künstliche Währung sehr anfällig. Dies ist eine der Ursachen der jüngsten internationalen Finanzkrise. Eine natürliche Folge dieser Situation ist, dass das Interesse der Anleger an Gold steigt. Die Preise für dieses Edelmetall steigen seit einigen Jahren. In Russland bieten Banken entsprechende Einlagen an. Sie fallen übrigens nicht unter die Pflichtversicherung. Aber es gibt noch viele, die es wollen.

Die Zukunft der "Luftblasen"

Im alten Ägypten wurden die toten Pharaonen zusammen mit Gold in wiederaufgebauten Grabstätten bestattet. Die Menschen glaubten, dass sie ihren Reichtum bis in alle Ewigkeit genießen würden. Diese Idee funktionierte. Ihr Gold wurde seit einem Jahrtausend nicht von Dieben oder Steuerbehörden angerührt. Aber dann war es echtes Geld. Heute die Regierungen von vielenLänder experimentieren ständig mit Papiergeld. Fiat-Währung ist das Ergebnis ihrer Experimente.

Das schnelle Wachstum von Papierrechnungen hat gefährliche Blasen geschaffen. Sie erreichten fast gleichzeitig Allzeithochs in allen wichtigen Finanzanlageklassen. Eine Lösung für dieses Problem kann nicht gefunden werden. Durch das Drucken von Geld erzeugt die Nationalbank Inflation. Im Falle einer Verweigerung der Ausstellung ergibt sich eine gegenteilige Situation. Und es lohnt sich, ein zusätzliches Wort zu sagen, da die Finanzmärkte in Panik geraten. Europa sieht bereits Negativzinsen. Die Zentralbanken versuchen, das Vertrauen in schlecht kapitalisierte Bankensysteme so schnell wie möglich wiederherzustellen. Und gut entwickelte Märkte wollen ihre eigene Finanzstruktur schaffen.

Finanzsysteme, Währungen und Handelsweisen haben sich bereits mehrfach geändert. Dieser Vorgang wird noch einmal wiederholt. Heute sind der Dollar und die US-Zentralbank die Hauptelemente des globalen Finanzsystems. Aber viele sind es schon leid, sich ständig an die Regeln des Staates zu h alten, der es schafft, seine Schulden auf die Sicherheit von "risikolosen" Anleihen ständig zu erhöhen. Bald wird der Dollar seine Bedeutung verlieren und ein neues Finanzsystem wird entstehen. Schon heute gibt es Technologien, die Banken überflüssig machen: Kryptowährungen, Handelsplattformen. Es wird angenommen, dass der größte Teil der Geldmenge heute digital gespeichert wird. Einschließlich Ihres Bankkontos.

Yuan als Ersatz für den Dollar

Wenn China einen Teil seiner Reserven in Gold umwandelt, wird die Währung des Landes plötzlich von großer Bedeutung im internationalen Finanzsystem. Natürlich ist der Versuch, die Vereinigten Staaten von der weltweit führenden Position bei den Reserven des teuersten Metalls (328 Milliarden im Frühjahr 2014) zu verdrängen, sehr riskant. Aber der Preis eines Fehlers sind entgangene Gewinne.

Die meisten Länder bevorzugen künstliches Geld und variable Wechselkurse. Aber Gold hat besondere Eigenschaften. Seit mehr als zweitausend Jahren ist es das wichtigste Zahlungsmittel der Welt. Kreditgarantien Dritter wurden nicht benötigt. Niemand hatte unnötige Fragen, wenn Leute mit Goldquittungen für Anleihen bezahlten. Künstliches Geld wird jetzt dank staatlicher Kreditgarantien akzeptiert. In Krisensituationen können sie mit dem universellen Zahlungsmittel nicht konkurrieren.

Wenn Dollar, Euro oder andere Fiat-Währungen überall akzeptiert würden, würde die Zentralbank keine Edelmetalle lagern. Aber sie tun es. "Geld auf Befehl" wurde kein vollwertiges Äquivalent. Von den drei Dutzend Ländern, die am Internationalen Währungsfonds teilnehmen, haben nur vier keine Goldreserven. Kleine Statistik für den 1. Januar 2014:

- der Goldpreis in der Bilanz der Zentralbank der entwickelten Länder - 762 Milliarden Dollar;

- ihr Anteil an der Rücklage beträgt 10,3 %.

Bestand muss reduziert werden

Der britische Ökonom John Keynes bezeichnet Gold als "Diebstahlrelikt", weil die Rendite dieses Vermögenswerts unter Berücksichtigung der Lagerkosten negativ ist. Warum sammeln dann Zentralbanken auf der ganzen Welt es ein?

Politiker haben wiederholt angeboten, einen Teil der Goldreserven zu verkaufen. 1976 wurde diese Idee von US-Finanzminister William vorgestelltSimon und Fed-Vorsitzender Arturt Byrne an Präsident Gerald Ford. Sie boten an, 275 Millionen Unzen Gold zu verkaufen und den Erlös in profitable Vermögenswerte zu investieren. Sie begründeten ihre Idee damit, dass dieses Metall seinen großen Geldwert verloren hat. Aber sie haben nie eine gemeinsame Sprache mit Burns gefunden.

Wie geht es heute

Anschließend wurde dieses Thema wiederholt auf dem Treffen der Leiter der Big Ten Zentralbank diskutiert. Sie versuchten, die Gold- und Devisenreserven zu reduzieren, aber sie verstanden, dass eine Massennotierung den Preis stark senken würde. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, wer, wann und wie viel verkaufen wird. Aber Peking hatte keine ideologischen Ansichten zu Gold. Bis 2002 betrug ihr Bestand 13 Millionen Unzen. Sie steigerten es um 45 % in einem Jahr. Nach weiteren 7 Jahren brachten sie es auf die Marke von 34 Mio. Anfang 2014 lag China in Bezug auf Gold- und Devisenreserven weltweit an fünfter Stelle, hinter den USA (261 Mio.), Deutschland (109 Mio.), Italien (79 Millionen) und Frankreich (87 Millionen).

Fiatgeld: Beispiele aus der modernen Welt

Praktisch kein Staat führt eine Angelegenheit durch, die vom Volksvermögen unterstützt wird. Daher können der Dollar, der Euro, der russische Rubel und andere Währungseinheiten als künstlich eingestuft werden. Aber neben Papier gibt es auch elektronische Fiat-Währungen. Was ist das?

Künstliches digitales Geld wird in einer der Landeswährungen ausgedrückt. Die Regierung zwingt die Bürger per Gesetz, sie zur Zahlung anzunehmen. Ausgabe, Rücknahme und Umlauf erfolgen nach den Regeln der nationalen Gesetzgebung. Elektronische Nicht-Fiat-Währung drückt den Wert nichtstaatlicher Zahlungssysteme aus. Letztere kontrollieren den Umsatz und die Rücknahme.

Beide Typen werden weiter in zwei Gruppen unterteilt. Netzwerkwährung - elektronisches Geld, das auf Hardwarebasis übertragen wird. Beispiele: PayPal, M-Pesa (afrikanisches Zahlungssystem). Die zweite Gruppe sind Systeme, die auf SIM-Karten basieren. Beispiele: Visa Cash, Mondex, Chicknip. Aber die in Russland beliebten Webmoney, QIWI, RBK Money, EasyPay sind Nicht-Fiat-Zahlungssysteme. Genau wie Yandex. Money. Beide Gruppen tauschen elektronische Währungen untereinander aus.

Lebenslauf

Die Regierung legt durch einen speziellen Erlass fest, welche Währung für Siedlungen im Staat verwendet wird. Solange seine Freisetzung mit Volksvermögen versehen ist, wird es Ware genannt. Sobald es eine Differenz zwischen realem und nominalem Wert gibt, erscheint künstliches Geld. Fiat-Währungen werden unter staatlicher Garantie ausgegeben. Sie sind gegenüber Finanzkrisen nicht widerstandsfähig und können der Wirtschaft schweren Schaden zufügen.